Das Mikrobiom eine Gemeinschaft nützlicher Mitbewohner

Unsere Haut und Schleimhäute werden natürlicherweise von einer Vielzahl von Mikroorganismen, meist Bakterien, aber auch Pilze und Viren besiedelt. Wir leben mit ihnen in einem gegenseitigen Nutzen. So bietet der menschliche Körper Nährstoffe und Lebensraum, während die Mikroorganismen durch Bildung verschiedener Stoffe unsere Körperfunktionen wie z.B. die Infektabwehr,) unterstützen. Zusammensetzung und Vielfalt der Bakterien-Arten in der Mikroorganismen-Gemeinschaft, dem sogenannten Mikrobiom, sind je nach Körperregion und von Mensch zu Mensch verschieden. Gut untersuchte und bekannte Beispiele sind das Mikrobiom des Darms, der Haut und der Vagina.

Das Mikrobiom der Vagina

In der gesunden Vagina kommen hauptsächlich Laktobazillen vor, auch bekannt als Milchsäurebakterien. Den Namen verdanken sie ihrer Fähigkeit Milchsäure zu produzieren, was zu einer Ansäuerung führt. Eine saure Umgebung bietet optimale Wachstumsbedingungen und sorgt dafür, dass die Vaginalhaut dicht besiedelt wird, aber auch Krankheitserreger können so abgewehrt werden. Die Laktobazillen produzieren aber auch Substanzen wie Wasserstoffperoxid und andere antibakterielle Stoffe, um die Vagina zusätzlich zu schützen. Es gibt über 50 verschiedene Arten, von denen in der Vagina normalerweise mehrere Arten vorkommen, die in Gemeinschaft mit anderen Bakterien und Pilzen wie Candida albicans leben. Diese Gemeinschaft wird als Mikrobiom der Vagina bezeichnet.

Das Mikrobiom der Vulva – Das ist doch wie in der Vagina?

Nicht ganz. Auch auf der Haut der kleinen Vulvalippen dominieren Laktobazillen und vermitteln einen schützenden Effekt. Jedoch zeigt die gesunde Vulva (äußerer Intimbereich) eine höhere Vielfalt an Mikroorganismen und wird von der anatomischen Nachbarschaft, d.h. Darm, Haut und Vagina beeinflusst. Zugleich ist das Mikrobiom nicht so einheitlich wie in der Vagina. So sind auf den großen Vulvalippen zusätzlich zu Vagina-typischen Laktobazillen auch hauttypische Bakterien-Arten wie Staphylokokken und Corynebakterien in größerer Menge zu finden. Für den natürlichen Schutz ist wie in der Vagina auch die Aufrechterhaltung der mikrobiellen Balance wichtig.2

Einflussfaktoren

Warum solltest du darauf achten?

Das mikrobielle System der Vagina ist natürlichen Schwankungen unterworfen. Faktoren wie Alter, hormonelle Veränderungen, Medikamentenanwendung (z.B. Antibiotika), Grunderkrankungen, Ernährung, Stress, Sexualpraktiken und Intimhygiene beeinflussen die natürliche Balance.1
Gerät das vaginale mikrobielle System jedoch aus dem Gleichgewicht steigt das Risiko für Erkrankungen wie eine bakterielle Vaginose, ein Scheidenpilz oder ein Harnwegsinfekt.1

Warum Mikrobiom-freundliche Produkte verwenden?

Das natürliche, gesunde vulvo-vaginale Mikrobiom trägt wesentlich zur Gesunderhaltung im Intimbereich bei. So ist es sinnvoll bei der Anwendung von Arzneimitteln, Medizinprodukten und Kosmetika im Intimbereich deren Effekt auf das Mikrobiom zu berücksichtigen. Es empfehlen sich Produkte, die das gesunde Mikrobiom respektieren und schonen.

Zertifikat Microbiome friendly

Das Zertifikat

Die Auszeichnung „mikrobiomfreundlich“ dürfen nur Produkte führen, die das gesunde Mikrobiom im Anwendungsbereich respektieren. Mit der Zertifizierung durch Mikrobiologen der MyMicrobiome GmbH wird dies überprüft. Im Labor durch in-vitro Tests, d.h. außerhalb des menschlichen Körpers, wurden Einfluss auf Wachstum und Balance von Leitkeimen der Vagina oder des Vulvo-Vaginal-Bereiches (äußerer Intimbereich und Vagina) untersucht. So können Anwenderinnen sicher sein, dass die zertifizierten Produkte das gesunde Mikrobiom im Intimbereich schonen.

1 Mendling, W., Vaginales und kolorektales Mikrobiom – aktuelles Wissen und praktische Diagnostik. Frauenarzt, 2022. 63 (3): p. 177 – 183.
2 Pagan, L., et al., The Human Vulvar Microbiome: A Systematic Review. Microorganisms, 2021. 9 (12).